Artischocken
Ich bin seit vielen Jahren als Gartenberater tätig und erhalte immer sehr viele positive Rückmeldungen auf meine Antworten. Oft lerne ich selber dazu. So auch bei der Artischocken-Frage: Wie überwintert man Artischocken in einem Balkonkübel?
Dank Facebook (herzlichen Dank an Ayla Buchs, für ihre Tipps) und Internet weiss ich nun etwas über die Kulturführung und Überwinterung von Artischocken. Im Prinzip ist es nicht anders, als bei anderen Stauden, wie zum Beispiel die Staudenfuchsien.
Die Kulturführung habe ich bei Hortipedia gefunden, bei der Überwinterung konnte ich auf die Erfahrung von Ayla Buchs zurückgreifen.
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Vermehrung
Es gibt zwei Möglichkeiten, Artischocken zu vermehren. Artischocken können sowohl generativ durch Aussaat als auch vegetativ durch Teilung vermehrt werden.
Aussaat (Samen)
In Mitteleuropa ist es üblich, Jungpflanzen aus einer Vorkulturanzucht zu setzen, da die Temperaturen für eine Direktaussaat zu niedrig sind. Bei der Vermehrung durch Samen sollte nur neues,
keimfähiges Qualitätssaatgut Verwendung finden. Es sollte ab Februar bis März gesät werden, am besten in ca. 8 cm-Töpfe, die auf der Fensterbank im Wintergarten oder im Gewächshaus platziert werden. Es empfiehlt sich, den Samen vor der Aussaat ca. 2 – 3 Stunden in lauwarmem Wasser
vorquellen zu lassen. Die Keimtemperatur sollte bei 18 - 22º C liegen. Nach etwa drei Wochen können dann die jungen Sämlinge schon bewundert werden. Bei optimalen Kulturbedingungen sowie bei
ausreichend Licht und Wärme kann bei Bedarf ein Umtopfen in größere Töpfe sinnvoll sein.
Vegetativ (Teilung)
Bei der vegetativen Vermehrung über Teilung trennen sie im Frühling mit einem glatten Messerschnitt nur gesunde und kräftige Pflanzen von der Mutterpflanze ab. Jedes der abgetrennten Teilstücke
muss mindestens zwei Triebe mit Blättern und ein gutes Wurzelsystem aufweisen. Die Blätter sollten um das obere Viertel eingekürzt werden. Die Pflanzetiefe der sogenannten “Kindel” entspricht der
Pflanzetiefe der Mutterpflanze. Spätestens nach dem dritten oder vierten Standjahr sollte eine Teilung erfolgen. Die Pflanzabstände entsprechen denen der Sämlinge.
Pflanzung
Die Pflanzung der nun kräftigen und zuvor abgehärteten Artischocken erfolgt nach den Spätfrösten ab Mitte Mai in einem tiefgründigen, lehmigen und gut mit Stallmist oder Kompost vorbereitetem Boden. Als Standort ist für die kälteempfindlichen und frostgefährdeten Pflanzen eine sehr warme Südlage zu wählen. Der Pflanzabstand an einem vollsonnigen Standort sollte ca. 1 Meter entsprechen. Artischocken zählen zu den Starkzehrern und müssen daher regelmäßig mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Sie lieben einen pH-Wert von 6,5 – 7,5.
Ernte
Bei günstigen Bedingungen werden bereits im Spätsommer der ersten Saison eigene Köpfe geschnitten. In der zweiten Saison gibt es bereits mehr Blütentriebe. Im ersten Anbaujahr ist mit einer geringeren Ernte im September zu rechnen. Im zweiten Anbaujahr erstreckt sich die Erntezeit von Juni bis September. Geerntet werden die festen Knospen, sobald sie ausreichend groß sind und bevor sich die Schuppen öffnen. Wenn die Blütenköpfe sich purpurrot verfärben und die Schuppen sich zu öffnen beginnen, wird die Artischocke ungenießbar. Zuletzt wird der mittlere Blütenknopf abgeschnitten und der Blütenstiel eingekürzt. Die kleineren Nebenköpfe werden erst geerntet, wenn sie einen Durchmesser von 7 bis 10 cm erreicht haben. Die Lagerfähigkeit beträgt höchstens 1 Tag im Kühlschrank, gefroren halten sie sich 2 - 4 Monate
Überwinterung
Artischocken ertragen den Frost mit einem guten Winterschutz..
Die Artischocken werden mit einer Laub-, Stroh oder Heuschicht zugedeckt und einer Noppenfolie eingepackt. Im Frühling werden die Blätter weggeschnitten, die Artischocke treibt wieder von der Wurzel aus. Achten Sie auf die Mäuse, diese nisten sich gerne in diesem warmen Nest ein und knabbern die Pflanzen an.
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