Ohrwurm
Der Gärtner denkt gerne in Kategorien- hier Nutzpflanze, dort Unkraut, dieses Tier ist ein Schädling, das andere ein Nützling. Dabei gibt es so viele Nuancen. Nehmen wir das Beispiel des Ohrwurmes, den ich heute vorstelle: Lange Zeit galt er als Paradebeispiel des Nützlings, vertilgt er doch Unmengen an Läusen. Doch in der letzten Zeit verliert er zusehends dieses Image. In der Gartenberatung taucht er neuerdings als Schädling auf, knabbert er doch auch gerne an Aprikosenfrüchten und Blüten. Doch wer könnte ihm böse sein, so faszinierend er ist.
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Der Gemeine Ohrwurm ist ein Allesfresser, so frisst er unter anderem Blattläuse oder Raupen. Zunehmend verliert er sein sauberes Image. Er knabbert Aprikosen an, zum Teil gehören auch Blüten zu seinem Menüplan. Härtere Schalen und Fruchthäute kann er nicht anfressen, er nutzt dafür bei Trauben oder Äpfeln nur die bestehenden Schadschwellen aus.
Aber alles in Allem ist der Ohrwurm ein faszinierendes Wesen. Im Spätherbst graben sich diese Tierchen in den Boden ein und überwintern so. Meistens werden sie im Februar wieder aktiv, dann werden die Männchen aus dem Nest vertrieben (sic!), die Weibchen fangen an Eier zu legen und die Jungmannschaft aufzuziehen. Ohrwürmer betreiben eine eigentliche Brutpflege und ziehen ihre Nachkommen fürsorglich auf.
Im Frühling krabbeln sie die Stämme hoch und machen Jagd auf Blattläuse, sie vertilgen in einer Nacht etwa 100 Läuse. Die Ohrwürmer sind dämmerungsaktiv, tagsüber ziehen sie sich in Ritzen und schattigen Plätzen zurück. Man kann einen mit Holzwolle gefüllten Topf aufhängen, noch besser eignen sich Bambusrohre, etwa 20 cm lang. Andermatt Biogarten bietet ein spezielles Ohrwurmsäckli an. Werden die Ohrwürmer als Lästlinge betrachtet, so kann man diese Aufenthaltsorte tagsüber in eine andere Ecke des Gartens, wo sie keinen Schaden anrichten, hängen. Am Boden helfen umgestülpte Töpfe oder ein kleines Sandbeet, das mit einem Brett abgedeckt wird.
Im heissen Sommer mangelt es dem Ohrwurm an Feuchtigkeit und Futter, darum seine Lust an Aprikosen und Trauben. Hier helfen feuchte Verstecke, so werden zum Beispiel Salatblätter unter einem Brett ausgelegt. Weiter helfen eine Kleeuntersaat oder andere Blumen, die den Ohrwürmern Schatten spenden. Und damit er nicht in Versuchung gerät, den Stamm hochzuklettern, bekämpft man zuerst die Läuse.
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