Pflanzen stärken
Mit Pflanzenstärkungsmittel und das Fördern des geheimnisvollen, feinen Zusammenspiels im Garten kann der Pflanzenschutz auf ein Minimum reduziert
werden.
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Der Pflanzenschutz aus dem eigenen Garten feiert seine Renaissance. Aufgeschreckt durch die vielen negativen Meldungen über Glyphosate und Co, aber auch die Sehnsucht nach der heilen Welt ohne Technik und Hektik, führen zu einem Umdenken.
Selber hergestellte Pflanzenstärkungs- und Pflanzenschutzmittel bieten viele Vorteile. Sie sind schnell verfügbar, Beikräuter (sogenannte Unkräuter) werden sinnvoll genutzt und sind biologisch abbaubar.
Doch auch die Nachteile sind aufzuzählen. Zum einen fangen die selber hergestellten Brühen schnell an zu stinken, der Arbeitsaufwand ist nicht zu unterschätzen und der Erfolg ist im Vergleich zu den konventionellen Spritzmitteln nicht so ausgeprägt.
Damit die Pflanzen gesund bleiben und von Schädlingen verschont bleiben, braucht es das Wechselspiel von verschiedenen Faktoren. Die richtige Standortwahl, die geeigneten Kulturmassnahmen sowie Pflanzen- und Sortenkenntnisse gehören dazu. Beim Salat zum Beispiel gibt es für jede Jahreszeit die entsprechenden Sorten. Daneben bieten Ast- und Steinhaufen Unterschlupf für Igel, Blindschleichen und Eidechsen, natürliche Gegenspieler von vielen Schädlingen und Lästlingen im Garten. Das Vogelbad lockt unsere gefiederten Freunde an, diese vertilgen eine Unmenge an Mücken, jedenfalls haben wir kaum Probleme mit diesen stechenden Plagegeistern, obwohl im Garten auch ein Biotop, eine Brutstätte für Mücken, steht.
Herstellung der Brühen
Jauchen und Brühen werden in Fässern angesetzt. Ausser Metallbehälter eignen sich alle Materialien. Im kleinen Hausgarten reicht ein Behälter mit 10 Liter Fassungsvermögen. Die Fässer werden an einen sonnigen Standort gestellt, um den Gärprozess zu beschleunigen. Die Behälter werden nur mit einem Gitter, als Schutz vor Tieren gedeckt. Es braucht eine regelmässige Luftzufuhr.
Die Pflanzenteile werden zerkleinert und in das Gefäss eingefüllt. In der Regel werden auf 10 Liter Wasser 1 kg frische Pflanzen verwendet. Abgestandenes Regenwasser eignet sich besser als Leitungswasser.
Die Gärung fängt bereits nach zwei - drei Tagen an. Gegen den starken Geruch hilft regelmässiges Umrühren der Brühe und Urgesteinsmehl, das hineingemischt wird. Nach 10-14 Tagen ist die Brühe fertig. Sie wird im Verhältnis von 1 Liter Brühe und 10 Liter Wasser verdünnt. Gegossen wird um die Pflanze, vorzugsweise an bewölkten Tagen oder frühmorgens. Ist die Erde trocken, wird sie vorgängig gegossen, sonst verbrennen die Wurzeln.
Setzt man die Mittel beim Pflanzenschutz ein, werden sie nur 1 bis 2 Tage eingelegt. Die Brühe wird dann mit einem feinen Sieb abgesiebt, ebenfalls 1:10 verdünnt und gespritzt.
Die Brühe des Schachtelhalmes wird nach einem Tag gekocht (alte Pfanne verwenden) und dann 1:10 verdünnt.
Favoriten
Die Brennnessel (Urtica dioica) kann sowohl zur Pflanzenstärkung, wie auch zur Abwehr von Blattläusen verwendet werden. Mit einem Kaltwasserauszug, der einen Tag angesetzt und nachher 1:10 verdünnt wurde, erzielt man eine relativ gute Wirkung gegen Läuse. Bei einem starken Befall muss diese Prozedur eine Woche lang täglich wiederholt werden.
Als Pflanzenstärkung wird sie vor allem bei den Tomaten und bei Starkzehrer eingesetzt und fördert so die natürliche Abwehrkraft der Pflanzen.
Das wirksamste Mittel gegen Pilzkrankheiten ist der Schachtelhalm. Sein hoher Kieselgehalt bildet einen feinen Belag auf den Blättern, Pilzsporen können so nicht mehr eindringen.
Die Vielfalt der Pflanzen, die eine schützende oder stärkende Wirkung zeigen, ist riesengross. Gegen die Läuse helfen unter anderem Wermut (Artemisia absinthium), Farnblätter (verschiedene Arten) und Rhabarberblätter. Selbst die Tomatenblätter werden gegen den Kohlweissling eingesetzt. Die Blätter setzt man mehrere Stunden in einem Kaltwasserauszug an. Es wird dann unverdünnt über die Kohlarten gegossen.
Als Pflanzenstärkung eignet sich vor allem der Beinwell (Symphytum officinale), zum Beizen von heiklem Saatgut verwendet man Kamillentee.
Der Einsatz von homöopathischen Tropfen, zum Beispiel Biplantol, wird kontrovers beurteilt. Die einen, welche diese in ihrem Garten einsetzen, schwören auf diese alternativen Methoden, während wissenschaftliche Untersuchungen keine signifikanten Wirkungen nachweisen konnten. Aber neue Forschungen im Bereich der Pflanzenkommunikation zeigen, dass Pflanzen ein geheimes Innenleben haben. Die Tomatenblätter zum Beispiel senden einen Stoff aus, wenn sie von Schädlingen befallen werden; dieser Duft lockt Nützlinge an, die bei der Abwehr der Eindringlinge mithelfen.
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